une fille du limmatquai: ueber mein leben

ueber mein leben

der vorteil am stadtwald ist, dass man als frau keine angst haben muss, wenn man alleine läuft. alle paar hundert meter kommt mir ein jogger, ein fahrradfahrer oder ein spaziergänger entgegen. an einem samstagnachmittag wird es dann allerdings ein wenig mühsam. pfadfinder sind unterwegs, um irgendwelche seltsamen umfragen zu starten, und eine väter/müttervereinigung zeigt ihren stadtkindern echte bäume.

beim laufen kann man sich auch so wunderschön auf die lyrics der songs, die man sich gerade anhört, konzentrieren:

if i ever gonna get there
i'm gonna show my chesthair

noch besser:

i got an extra testical

(wie nett. wozu brauchst du das?)

by the way: beides aus: gonzales - take me to broadway.

überholt werde ich ja auch. hoffentlich nicht mehr lange. heute von jemandem, dessen t-shirt «too drunk to die» sagt. frustriend.

und noch etwas: MÄNNER! wer bitteschön hat euch glauben lassen, dass kurze, hochgeschnittene, enge shorts an euch gut aussehen? das tun sie höchstens an schwarzen hochleistungsleichtathleten. ICH BITTE EUCH!

brigitte - 5. Jul, 18:24

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heute abend in zürich

es war nicht wirklich meine woche. alles hat aber zwei seiten, und die gute seite an dieser woche war, dass sich einige menschen in meinem umfeld vermehrt meldeten, um sich nach meinem befinden zu erkundigen. und sich quasi gleich meinem wochenende annahmen. damit ich ja nicht auf die idee kommen würde, es frustriert oder gar heulend vor dem tv zu verbringen.

irgendwann hatte ich dann die übersicht verloren, was samstag abend anging. und bekam gestern morgen eine mail, die mit folgendem satz anfing: «irgendwie haben wir uns jetzt alle zu dir eingeladen morgen abend. ist das in ordnung? sag uns einfach, was wir mitbringen sollen!»

das geht schwer in ordnung. ich werde die drei damen königlich bekochen, wir werden uns stilvol einen antrinken und irgendwann einmal mehr akzeptieren, dass das leben komplizierter als erwünscht ist.

brigitte - 5. Jul, 12:43

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Freitag, 4. Juli 2003

der weltuntergang

findet hier gerade statt. wenigstens wettertechnisch. und während wir fasziniert aus dem fenster schauen, tun das auch alle im grossen bürohaus vis-a-vis. sieht lustig aus. und dann fragt mich meine chefin: «hast du zuhause alle fenster geschlossen?»

ich hasse solche fragen. jetzt ist es eh zu spät. ich hasse es auch, wenn ich morgens im tram auf dem weg zum büro auf einmal nicht mehr weiss, ob ich das bügeleisen jetzt ausgesteckt habe oder nicht. passiert mir in letzter zeit häufig. entweder fahre ich dann den ganzen weg nochmals zurück, falls das aus termingründen nicht geht, bitte ich meine mutter oder meine schwester, kurz bei mir in der wohnung nachzusehen.

brigitte - 4. Jul, 15:39

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Donnerstag, 3. Juli 2003

baby we were born to run

gut, der titel übertreibt schamlos. aber «lauf brigitte lauf» wäre eine schlechte kopie von suna's titel dieser story gewesen. also musste ich mir etwas neues einfallen lassen.

ich laufe noch nicht sehr lange, genauer gesagt seit gut 3 monaten. und möchte mich mit meinen resultaten noch längst nicht mit irgendwem messen. aber darum geht es mir beim laufen ja auch gar nicht.

damit angefangen habe ich, weil ich mich von einer kollegin dazu überreden liess, im dezember hier teilzunehmen. die ersten versuche waren mühsam. nicht weil ich nach wenigen 100 metern schon seitenstechen hatte, mit der atmung habe ich selten mühe. sondern ganz einfach, weil ich schon nach kurzem überhaupt nicht mehr wusste, wieso ich eigentlich laufen sollte, wo ich doch auch gehen kann. musik musste her. nach dem kauf eines portablen mp3-players ging es vorwärts.

und ich erlebte das, wovon jeder, der regelmässig läuft, schwärmt: den punkt, wo man nur noch läuft, ewig laufen könnte, wo alles belastende von einem abfällt. wo sich irgendwo tief in mir drin kräfte aktivieren und zum vorschein kommen. kräfte, von denen ich bisher nichts wusste, die mir ein wirklich gutes gefühl vermitteln.

deshalb lief ich auch heute wieder, und als ich nach ca. 3 kilometern dachte, es sei ganz einfach nicht mein tag, kam er wieder: der alles verändernde kick. und ich lief weiter und weiter.

brigitte - 3. Jul, 22:28

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zeit

gestern abend: pizza gemacht, und zum ersten mal den wecker des backofens ausprobiert, da der handywecker definitiv den geist aufgegeben hat.

später auf dem sofa gelegen, gezappt. und ca. 10 minuten lang überlegt, was das wohl für ein unangenehmer pfeifton sei, da irgendwo im hintergrund. pizza leicht verkohlt, aber noch geniessbar.

heute morgen: von ersatzwecker aus einem seltsamen traum geweckt. ausgemacht, angenommen, es handle sich um ein versehen, dass der überhaupt klingelt. weitergeschlafen. eine viertelstunde bevor ich im büro hätte sein sollen aufgewacht (wieso eigentlich?).

jetzt ein winterschlaf, das wäre nett. oder, wie büne singt:

& i wünsche mir e winterschlaf
oder e grossbrand i mys härz

oder noch besser: die zeit um 4 wochen zurückdrehen.

und irgendwie sollte ich aufhören rumzujammern. was sind schon 4 wochen? es gibt menschen, die möchten in gewissen momenten die zeit um 30 jahre zurückdrehen.

brigitte - 3. Jul, 10:49

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Mittwoch, 2. Juli 2003

zum glück

habe ich mein weblog und kann hier am layout einige änderungen vornehmen. sonst sässe ich jetzt seit einer halben stunde irgendwo auf einem coiffeursessel und würde mir einen kurzhaarschnitt schneiden lassen. oder erblonden.

brigitte - 2. Jul, 15:48

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und weiter in die zweite jahreshälfte

als ich vor 2 monaten den termin auf heute morgen festlegte, wusste ich noch nicht, wie wichtig er in diesem moment sein würde.

danach erstmal caffè latte mit raspberry muffin im starbucks, und zeitungen lesen. gedanken und gefühle zulassen, traurig sein, stolz sein. weil ich meinen weg gegangen bin. und dann wieder unsicher. aber alles wird wieder gut. nein, alles wird besser. und alles kommt so, wie es kommen muss. oh, und mir fallen noch viele schlaue sprüche ein. die ja alle recht haben.

später dann, lustigerweise auf dem ~~limmat-quai~~ limmatquai, werde ich von zwei älteren damen auf italienisch angesprochen. ich nehme an, dass es sich um zwei touristinnen handelt und überlege mir schon, ob sie ganz einfach den weg zurück zur bahnhofstrasse wissen möchten. aber nein. sie drücken mir eine italienische ausgabe eines heftes der zeugen jehovas in die hände und erklären mir, dass ich mir gedanken darüber machen sollte, ob wir «bisogno degli altri» haben. ja, haben wir. das weiss ich.

brigitte - 2. Jul, 13:51

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Dienstag, 1. Juli 2003

cool bleiben können andere

mein motto für heute abend.

ich werde sagen, was ich denke, was ich fühle. ich habe bereits gesagt, dass ich mich selbst bleiben möchte. hauptsächlich mir zuliebe, aber auch meinem umfeld zuliebe. was heisst möchte? ich muss mich selbst bleiben. sonst funktioniert mein leben ja nicht richtig.

ich habe nichts zu verlieren.

schade nur, das alles.

brigitte - 1. Jul, 11:12

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von wölfen und schnecken

irgendwann, so zwischen 33° und 35°, erzähle ich r2 von dieser geschichte. wir liegen am ufer, schauen auf den see, die schneeberge am horizont, und sind, trotz oder wegen der hitze, einmal mehr unglaublich philosophisch.

«ich weiss nicht, ob die geschichte biologisch verhebt», sage ich.

«keine ahnung», meint er. «aber ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass schnecken solche probleme haben. deren einzige sorge ist doch, dass sie nicht zertrampelt werden.»

«ja. kann sein. willst du auch noch was zu trinken?»

brigitte - 1. Jul, 00:41

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Montag, 30. Juni 2003

wo bist du?

«du bist ja noch weniger spontan als meine mutter!!!» schimpte r2 mit mir per sms. weil ich ihm - natürlich ebenfalls per sms - mitgeteilt hatte, dass ich heute morgen erst noch einige dinge zu erledigen hätte, bevor ich ihn am see treffen könne.

genauso wie r. es liebt zu telefonieren, hasst es r2. wir kennen uns seit gut 2 jahren, und er verbot mir quasi von anfang an, ihn je anzurufen. als ich es notfallmässig einmal doch tun musste, war er am telefon unglaublich schweigsam und hölzern.

auf alle fälle liegt r2 jetzt bereits irgendwo am see. ich schreibe irgendwo, weil er ganz offensichtlich nicht da ist, wo ich ihn hingeschickt habe. er liegt nämlich auf einem stück rasen, und dort wo er sein sollte gibt es kein rasen. in einer halben stunde fahre ich los, und ihn per sms am see zu suchen ist mir dann doch zu mühsam. er wird also wohl oder übel zum zweiten mal in seinem leben mit mir telefonieren müssen.

brigitte - 30. Jun, 11:28

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