da mich
neuro heute nach der persönlichen widmung von nick hornby in meinem exemplar von
high fidelity fragte, habe ich folgenden beitrag aus meinem alten weblog herausgesucht:
im herbst 2001 war in an einer lesung von nick hornby im schiffbau und wollte mir «high fidelity» von ihm signieren lassen. als ich dann endlich an der reihe war und vor ihm stand, fragte er mich nach meinem namen. ich sprach meinen namen englisch aus, worauf er leicht irritiert fragte, ob ich meinen namen denn englisch oder deutsch schreiben würde. ich antwortete: «german, but you can write it in english» (wäre nunmal definitiv cool: «for bridget, love, nick hornby»). «well.. if you write your name in german, i should write it in german as well, don't you think?». darauf fiel mir spontan nichts originelles ein, und so steht jetzt halt in meinem buch «for brigitte, love, nick hornby».
langsam gewöhne ich mich an die hohen besucherzahlen und überprüfe nicht mehr alle paar stunden mit einem mulmigen gefühl die statistik. es freut mich wenn ich sehe, dass gewisse menschen diese seite nicht nur aufrufen sondern auch für einige zeit darauf verweilen, sich von geschichte zu geschichte blättern. ja, es ist ein schönes gefühl, und diejenigen die sagen, dass wir stolz auf den artikel sein dürfen haben recht.
ich frage mich, was sich die menschen denken, die bis vorgestern gar nicht wussten, was ein weblog ist, und jetzt durch meine seiten surfen. ob sie nach dem lesen einer anzahl beiträge der meinung sind, sich ein bild von mir machen zu können. wer ein weblog führt weiss, wie falsch dieses bild sein kann. wir bestimmen über den inhalt unseres blogs, und erzählen wir darin aus unserem leben, bestimmen wir, wo der schlussstrich gezogen wird.
ich zeige, was ich zeigen möchte. aber nie, was ich sein möchte, denn selbsttäuschung war noch nie meine sache. und doch kann ich mir vorstellen, dass sich selbstbild und fremdwahrnehmung stark unterscheiden können.
als ich mir heute morgen am kiosk gleich zwei ausgaben des tagesanzeigers kaufte, fragte die kioskfrau verwundert: «sie wollen zwei tagis? wieso denn das?» ich war kurz davor, ihr zu antworten, dass in der heutigen ausgabe
etwas über mich drinstände, für mich eine doch nicht alltägliche sache und grund genug, die tageszeitung gleich zweimal zu kaufen. aber ich liess es bleiben.
«in the future everybody will be famous for 15 minutes», sagte einst andy warhol. meine 15 minuten habe ich jetzt wohl hinter mir.
als kind hatte ich furchtbar mitleid mit dem nachbarsjungen, der am 29. februar geburtstag hatte und in meinen augen nur alle 4 jahre geschenke bekam. ich war sehr dankbar dafür, an einem tag geboren zu sein, der sich jährlich wiederholte.
brigitte - 29. Feb, 23:00
da beschuldigte ich insgeheim meinen nachbarn einer ausserehelichen liason, weil er, der seine familie einige hundert kilometer nördlich zu hause hat, auf einmal wochenende für wochenende in zürich verbringt, seine wohnung endlich möbiliert und regelmässigen frauenbesuch hat.
bis ich von einem anderen nachbarn erfahre, dass seine ehefrau ihm vor einigen wochen in die schweiz gefolgt ist, jetzt, wo beide kinder zu hause ausgezogen sind.
ich sollte mich schämen.
brigitte - 25. Feb, 22:24
hätten die beiden irischen strassenmusikanten im tram noch lange weitergespielt, wäre ich nicht nur mein ganzes kleingeld losgeworden, sondern auch erst an der endstation ausgestiegen, und hätte mich dann auf die suche nach dem nächstgelegenen reisebüro gemacht.
brigitte - 24. Feb, 23:03