dank
diesem beitrag habe ich mir vor einiger zeit
dieses buch gekauft und erstaunlicherweise tatsächlich mehr sport getrieben die letzten wochen. so habe ich zum beispiel angefangen, regelmässig im nahegelegenen freibad 1 km zu schwimmen. ich fühle mich dabei an meine schulzeit erinnert, damals mussten wir genau diese strecke schwimmen. und an einen tipp meines vaters, den ich heute auch für ganz andere lebensbereiche anwende: «wenn du 100 meter geschwommen bist, dauert es noch 9x so lang, bis du fertig bist. bei 200 metern aber nur noch 5x, und bei 300 metern nicht einmal mehr 3.5 x so lang. halte dir das vor augen und das ende rückt so näher.»
in wichtigen situationen kommt mir oft die schlagfertigkeit abhanden. so auch gestern im büro wieder. ich ärgerte mich fürchterlich über die art und weise, wie ein arbeitskollege sich am telefon aufführte. schlussendlich wollte er was von mir, war auf meine hilfe angewiesen. also kann er sich auch anständig benehmen. mir war aber ganz einfach zu heiss, und es war mir auch schlichtweg zu blöd, mit ihm darüber eine diskussion zu führen. lieber hätte ich ihn mit einem bitterbösen satz, der richtig sitzen würde, abgefertigt. nur, so einer fiel mir natürlich nicht ein.
allerdings ein paar stunden später. der perfekte satz für solche situationen: «wer hat dir die absolution erteilt, sich so aufzuführen?».
begeistert präsentierte ihn meinen kollegen. die befürchteten allerdings, dass ein grosser teil der menschheit den satz gar nicht verstehen würde. womit sie wahrscheinlich recht haben.
da finde ich dank meinen referrers ein
weblog, das (teilweise) in zürich geschrieben wird. und lese, dass diese person sich gerne in der
bertabar aufhält, meiner lieblingsbar bis zu meinem umzug ende januar.
ein bisschen vermisse ich meinen alten wohnort schon. die vielen strassencafés, bars, restaurants, beizlis. die multikulturelle atmosphäre. und auch wenn ich es nie geglaubt hätte, ich vermisse sogar das sonntägliche manu chao konzert für die gesamte strasse. nichts gegen manu chao, aber nachdem ich mir 4 sommer lang jeden sonntag mindestens 3 x die gesamte clandestino-cd anhören musste, war irgendwann die überdosis da.
und sosehr ich jetzt meinen balkon und den garten liebe: ich hatte ganz vergessen, wieviele insekten sich im sommer in wohnungen verirren. meine alte wohnung war irgendwie insektenfrei, ich vermute, dass das mit dem 3. stock und den abgasen zu tun hat. jetzt fliegen diese viecher dauernd um meinen monitor rum, und das stört enorm.
«you can't stop the waves but you can learn to surf»
(yogi swami satchitananda)
ich bin sicher alles andere als eine gelassene surferin (mal abgesehen vom surfen im www), aber ich lerne ja immer noch.
wurde ich gestern morgen am hauptbahnhof gefragt.
bis zu einem bestimmten erlebnis vor einiger zeit habe ich diese frage immer ziemlich forsch mit einem «si, un pocito» beantwortet. ich habe nie spanisch gelernt, spreche aber italienisch, und habe mir in den jahren ein kleines spanisches vokabular angeeignet. zusammen ergab das dann eine mischung, mit der ich mich mehr oder weniger erfolgreich durch einen mexiko- und einige spanienurlaube schlug. italienisch reden und ab und zu an das ende des wortes ein «os» oder «es» hängen.
ich flog mit einer kollegin für ein wochenende nach barcelona und übernahm von anfang an die konversationen im hotel, im taxi, in den museen, den bars und restaurants. natürlich hätten wir uns mit den meisten spaniern auch auf englisch unterhalten können, aber wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht?
wir sassen also abends in einem schönen fischrestaurant, waren mehr als satt, und ich wollte uns noch 2 carajillo bestellen (espresso mit likör, cognac o.ä.). und da wir noch ein haus weiterwollten, auch gleich die rechnung dazu. mir fiel nicht ein, was rechnung auf spanisch heisst, also probierte ich es in altbekannter manier: «2 carajillo e pagares, por favor» («pagares» weil «bezahlen» auf italienisch «pagare» heisst. und probehalber ein «s» hintendran). der kellner nickte und kam kurz darauf mit 2 espressi zurück. er ging zu einem schrank, kam mit einer hellen flasche zurück, schüttete davon je einen gutsch in beide tassen, und stellt sie uns hin.
meine kollegin entsetzt: «er hat baccardi in den kaffee geschüttet! das passt doch nicht.»
mir wurde sofort klar was passiert war. «bezahlen» hiess ganz einfach nicht «pagares», also machte er aus dem «pagares» «baccardi», denn touristen traut man jegliche geschmacksverirrung zu.
als erstes bekam ich einen lachanfall, dann klärte ich sie auf. «wir müssen den kaffee trinken, das ist sonst peinlich.»
«ich trink DAS DA ganz sicher nicht, aber du darfst meinen gerne dazutrinken.»
ich trank tatsächlich beide kaffees. einfach eklig, diese mischung. und dann fiel mir auch ein, dass man die rechnung in spanien mit «la cuenta» bestellt. meine kollegin fragte dann aber auf englisch danach, ihr vertrauen in meine spanischkenntnisse war gebrochen.
auch mein vertrauen, übrigens. und deshalb antwortete ich dem netten jungen mann, der mich gestern auf spanisch ansprach und nach einem bestimmten zug fragte, mit einem «no, but do you speak english?»
soeben habe ich an einer wohnzimmerwand einen marienkäfer entdeckt. ein glücksbringer! nur, ich bin nicht ganz sicher ob er wirklich einer ist. seine punkte sind nämlich weiss, nicht schwarz.
für alle robbie-fans die hier reinschauen (ich kann unmöglich die einzige sein): ein wirklich lesenswertes
porträt aus dem sz-magazin
(via
anke groener)
mit dem velo den hügel hinunter richtung innenstadt. sich durch den verkehr quälen, für jeden fahrradstreifen dankbar sein (es sind immer noch viel zu wenige). der seepromenade entlang, vorbei an strassenmusikern, studenten, familien, bratwurstverkäufern, eisständen, lebenskünstlern, enten und schwänen, und vielen menschen, die wahrscheinlich nirgendwo richtig hingehören und im sommer hier zu finden sind. der geruch von marihuana.
in der badi angekommen, badetuch am stammplatz ausbreiten. eincremen, hinlegen, warten, bis man richtig schwitzt und sich auf das kalte seewasser freut. die schrecksekunde, wenn man den ersten fuss in den see taucht, weil er jetzt im juni halt noch nicht angenehm warm ist. die fünf schrecksekunden, wenn man sich dann ganz ins wasser fallen lässt. und danach das einzigartige gefühl, wenn man richtung floss schwimmt, und weit hinten die schneeberge sieht. aufs floss hochklettern. sich hinlegen, trocknen lassen. sich auf die wellen freuen, wenn ein mit touristen beladenes schiff vorbeifährt. irgendwann, viel später, wieder ans ufer zurückschwimmen. sich aufs warme badetuch legen, und sich von der sonne trocknen lassen. reden, lesen, musik hören. die wolken beobachten. dösen, träumen. an der eigenen haut riechen, die nach see schmeckt.
in meinem leben hat sich in den letzten 8 monaten einiges verändert, zu merken, dass ein tag am see auch dieses jahr noch derselbe ist wie letztes jahr, tut gut.