unterhalten sich über einen absatz, genauer gesagt eigentlich nur über einen einzelnen satz aus einem email eines mannes an eine der beiden frauen. denn dieser eine satz ist quasi der schlüsselsatz der gesamten nachricht. für diese beiden frauen, versteht sich. der mann hat sich, als er diesen einen satz schrieb, wahrscheinlich überhaupt nichts gedacht.

das wissen diese beiden frauen auch, und doch, sie können nicht anders, zerpflücken diesen einen satz, wort für wort. analysieren, wie sie den satz verstehen. wie frau allgemein diesen satz versteht. wie mann allgemein, dieser mann im besonderen, diesen satz verstehen könnte. wieso er ihn geschrieben hat. ob er sich dabei etwas gedacht hat (nein, wohl kaum).

sie überlegen, wieso sie, obwohl beide nun doch schon über 30, sich noch immer über einzelne sätze, einzelne worte, die männer unbedacht von sich geben, den kopf zerbrechen können. ärgern sich ein wenig über sich selbst. und kehren dann wieder zu diesem einen satz zurück. der satz endet mit 3 punkten... haben diese 3 punkte irgendeine bedeutung? sie können, je nach ansicht, den gesamten satz verändern. vielleicht hat er sich aber auch ganz einfach vertippt. 2 punkte zuviel getippt, quasi.

schlussendlich kommen sie zu dem entschluss, dass männer sich ganz einfach nicht richtig artikulieren können. und dass sie beide eine blühende fantasie haben.

heute morgen stand ich eine stunde früher als üblich auf, da ich mich am hauptbahnhof mit einer frau traf, der ich über ein auktionsportal ein konzertticket abgekauft hatte. ich gab ihr das geld, sie mir das ticket, wir fuhren noch 2 stationen gemeinsam tram und unterhielten uns dabei über musik.

soeben wurde ich per mail benachrichtigt, dass ich von ihr folgende bewertung erhalten habe:

sehr nette junge frau, rasche abwicklung, ohne probleme. sehr zu empfehlen! gerne wieder einmal.

das freut mich natürlich. lachen muss ich über die «junge frau». ich las die bewertung meinen kollegen vor, und bekam reaktionen wie: «oje, das bedeutet wohl dass du heute den ganzen tag lang unerträglich gut gelaunt bist» oder «da stimmt was nicht! um 8h morgens siehst du alles andere als jung aus!». und beide haben recht.

heute morgen um 3h wurde ich von meiner schwester wachgeklingelt. «ich habe eine maus in meiner wohnung, die katze hat sie hereingebracht!» erklärte sie mir nervös im flur, mit einer rolle haushaltspapier bewaffnet.

«eine MAUS? lebt sie noch?»

«ja, die ist quitschlebendig!»

als erste massnahme schloss ich MEINE haustüre. falls die maus auf einmal lust auf einen wohnungswechsel verspüren sollte.

«du musst mir helfen, sie einzufangen, oder zu töten.»

«spinnst du? ich kann das nicht. ich ekle mich vor mäusen und ratten!»
vorsichtig folgte ich meiner schwester in ihre wohnung.

«wo ist denn?» ich schaute mich ängstlich in der küche um. ehrlich gesagt wäre ich am liebsten auf einen küchenstuhl gestanden, so klischeehaft das auch sein mag.

«wohl immer noch im schlafzimmer. die katze hat sie vorhin direkt dahin gebracht, die maus quitschte laut, davon wurde ich wach.»

vorsichtig folgte ich meiner schwester richtung schlafzimmer, blieb aber im türrahmen stehen, während sie unter dem bett nach der maus suchte. die katze schaute ihr dabei ziemlich teilnahmslos zu.

«wo ist die maus? hilf suchen! wo ist die maus?» probierte ich sie zu motivieren. ohne grossen erfolg, sie strich mir um die beine und fing an zu schnurren.

inzwischen hatte meine schwester die maus in einer ecke hinter einem korb gefunden. «total süss, schau mal».

ich bewegte mich keinen schritt vorwärts. «zeig sie der katze! vielleicht bringen wir sie dazu, mit der maus rauszurennen!»

meine schwester nahm die katze hoch und stellte sie vor die maus. die katze zog ein wenig am schwanz der maus, die sich - wahrscheinlich vor schock - überhaupt nicht rührte, zeigte aber kein weiteres interesse an ihrer beute.

«mist, was mach ich denn jetzt?»

«die schlafzimmertüre verschliessen und auf dem sofa übernachten?» schlug ich vor.

«nein, die muss raus, ich muss sie einfangen.»

«probiers doch mit der kleinen schaufel, die du hast. ich öffne inzwischen die balkontüre, und wenn du die maus dann auf der schaufel hast, rennst du schnell ins wohnzimmer und wirfst die sie raus. ich werf die katze hinterher, und für heute nacht schliesst du die katzentüre.»

gesagt getan. die ganze aktion dauerte wohl nicht länger als 20 minuten, ich war gestern nacht aber so was von froh, dass ich keine eigene katze habe.

die gegen die vierzig gehen, und jeden mist glauben, den sie in irgendeinem billigen blatt lesen, sollten eigentlich zünftig eins über die birne kriegen. SO!!

agressionen baut man manchmal besser in weblogbeiträgen als im geschäftsleben ab.

ich wusste ja bereits, dass ich ein sehr schlechtes gedächtnis habe was gesichter angeht. in unserer firma gebe ich regelmässig kurse, und wenn mich fremde wenige tage später im lift mit «hallo brigitte» begrüssen, ist mir klar, dass es sich um kursteilnehmer handeln muss, allerdings habe ich dann auch das gefühl, sie noch nie in meinem leben gesehen zu haben. ich erinnere mich an daten, namen, geschehnisse. aber nie an gesichter.

heute abend sahen meine nachbarin, meine schwester und ich uns «charlie's angels» an. so richtig gemütlich, mit häppchen und rotwein. irgendwann lernt cameron diaz diesen barman kennen, und kurz darauf taucht eric knox, der bösewicht auf. «habt ihr gesehen, das ist doch der barman von vorhin», sagte ich zu den beiden anderen. «spinnst du? WELTEN, brigitte, WELTEN liegen zwischen diesen beiden männern».

natürlich hatten sie recht. gerade habe ich mich bei imdb schlau gemacht. verwechsle ich diesen herrn mit diesem herrn? ist das schlimm? falls ja, gibt es irgendeinen psychotest der mir sagt, was das über mich aussagt?

es den ganzen tag regnet, man diverse male trotz schirm nass wird, draussen grau regiert, dann ist es zeit, die raclette-saison zu eröffnen:



ich hatte grossen hunger, deshalb die unscharfen bilder.

es scheint der herbst der projekte zu werden. auch wenn es viele sind, ich freue mich auf alle. und mir wird ganz sicher nicht langweilig werden.

unter anderem habe ich vor, an weihnachten meinen vater und seine geschwister mit den erinnerungen meines urgrossvaters in elektronischer form zu überraschen. er arbeitete als deutscher staatsangehöriger bei ausbruch des ersten weltkrieges in russland, wurde inhaftiert und flüchtete 1918 zurück in die schweiz.

1997 hatte ich mich bereits einmal daran gemacht, seine handschriftlichen aufzeichnungen ins reine zu tippen. ich gab allerdings bald wieder auf, da ich probleme hatte, die vielen russischen ortsnamen und bezeichnungen korrekt zu lesen. dank internet sollte dieses problem heute lösbar sein.

soeben habe ich zum x-ten mal die truman show gesehen. wie truman am schluss durch die kleine türe verschwindet. und ich überlege mir zum x-ten mal, ob die jubelnde masse im film sich zu dem zeitpunkt bewusst waren, dass sie auf einmal soviel mehr freizeit zur verfügung haben würden. und wahrscheinlich gar nicht wissen werden, was damit anfangen.

ich sah den film am 1. januar 1999 im kino. im märz 2000 wurde bei rtl die erste bigbrother-show ausgestrahlt, wie wir wissen mit riesigem erfolg (ja, ich gehörte auch zu denen, die regelmässig zuschauten). und ich weiss noch, wie uns die geschichte damals, als wir 99 aus dem kino kamen, sehr unwirklich vorkam.

das ist mein fahrrad. aber nicht meine unterwäsche. heute abend als ich nach hause kam entdeckt. wer kommt bloss auf eine solche idee? und wem gehört der bh?

manchmal lohnt es, sich für andere den a.... aufzureissen. auch wenn man es absolut nicht müsste. so wie ich letzten freitag.

deshalb steht heute morgen ein selbstgebackener kuchen auf meinem pult mit der nachricht: «als dank für deine mühe, jeder andere hätte schon lange vorher aufgegeben.»

das hat was. wenn ich das gefühl habe, dass es etwas zu schaffen ist, kann ich eine unheimliche sturheit an den tag legen.

netter wochenstart, viel besser als der von letzter woche.