runterladen.
anhören.
nochmals.
ich werde mir den film ein zweites mal ansehen müssen.
definitiv.

i could feel at the time
there was no way of knowing
fallen leaves in the night
who can say where they´re blowing
as free as the wind
and hopefully learning
why the sea on the tide
has no way of turning
more than this - there is nothing
more than this - tell me one thing
more than this - there is nothing
it was fun for a while
there was no way of knowing
like a dream in the night
who can say where we´re going
no care in the world
maybe i´m learning
why the sea on the tide
has no way of turning
more than this - there is nothing
more than this - tell me one thing
more than this - there is nothing

roxy music | 1982

ich erinnere mich zu gut an den moment, als bill murray in dieser art glaskasten stand und anfing zu singen. wie ich dachte: wow. gibt es nicht. so ist es. genauso fühlte ich mich schon so oft. immer wieder.

ein moment, in dem mir zum heulen zumute war. vielleicht lag es auch am sake, der zur vorpremiere serviert wurde. und ich weiss auch gar nicht mehr, ob mir wirklich die tränen kamen. nur, dass ich mich verstanden fühlte. seltsam. und seltsam ist auch, dass ich immer wieder höre oder lese, dass es anderen genau gleich erging bei dieser szene.

für sie wie für die meisten ist die zweierbeziehung noch immer das innerste der norm und ein garant dafür, dass man im richtigen lebt.

(quelle: das magazin, ausgabe 03/04, artikel «liebesklicke»)

wenn ich an die geschichten denke, die mir meine kolleginnen von ihren kindern erzählen, geschichten, die davon handeln, dass vierjährige buben sich zwei wochen lang überlegen, was sie an die geburtstagsparty der heimlich angebeteten anziehen sollen, wenn ich höre, wie ein dreijähriger von der gleichaltrigen nachbarstochter schwärmt («sie hat so wunderschöne haare!»), dann frage ich mich, ob in obiger aussage vielleicht nicht doch ein funken wahrheit steckt. everybody wants to be found.

denn ich gehöre nicht zu den menschen, die behaupten, nur zu zweit glücklich sein zu können. ich bin gern für mich selbst, alleine, und fühle mich auch nur dann einsam, wenn mir zweisamkeit von einer person verweigert wird. im letzten jahr habe ich auch endgültig begriffen, dass mir das alleinsein gut tut, dass ich es immer wieder brauche. dass ich in solchen momenten eine sehnsucht nach zweisamkeit verspüre, scheint mir normal, ist für mich fast immer auch etwas schönes, ich kann diese sehnsucht geniessen, darin schwelgen. aber ich möchte mein persönliches glück nie davon abhängig machen, dass ich nicht als single sondern zu zweit durchs leben gehe, und ich halte es für eine gänzlich falsche voraussetzung, deshalb nach der grossen liebe zu suchen.

jetzt, wo alles anders ist, wo jemand hier ist, nicht immer physisch, aber in gedanken, ist es vielleicht einfach, diese äusserungen zu machen. zu behaupten, es ginge doch auch gut alleine. aber das tat es ja auch. vielleicht, weil ich mit dieser sehnsucht positiv umgehen konnte. weil ich wusste, dass nur schon rein statistisch irgendwann wieder jemand auftaucht, und weil ich daran glaubte, dass es nicht nur einfach ein jemand sein würde. und ja, ich wiederhole mich, vielleicht steckt in obigem zitat wirklich etwas wahres.

und vielleicht ging es bei den drei- und vierjährigen auch ganz einfach um irgendetwas evolutionäres, das sich halt schon sehr früh entfaltet. auch denke ich, dass der garant dafür, dass man im richtigen lebt, zu einem sehr grossen teil von sich selbst, der eigenen zufriedenheit (manche nennen es glück) abhängt. und diese zufriedenheit sollte man nie von einem partner abhängig machen, ein partner sollte einen aber in dieser zufriedenheit bestärken.

wenn ich mir überlege, meinen einkaufszettel (aceto balsamico, zucker, deodorant) hier zu notieren, und über ein weblog neuigkeiten aus meinem privaten umfeld erfahre, dann wäre ein längerer stromausfall vielleicht gar nicht das dümmste, was mir widerfahren könnte. er würde sich positiv auf meine handschrift auswirken, und ich würde meine persönlichen kontakte besser pflegen.

«du, denkst du dass der stromausfall heute morgen etwas mit dieser mailvirusattacke zu tun hatte?»

erfolgte antwort: «nein, das hat nichts damit zu tun.»

nicht erfolgte antwort (da man am arbeitsplatz nicht arrogant sein sollte): «kann gut sein. melde dich wieder, falls du in der nächsten halben stunde auch noch durchfall kriegst..»

meine kommentare zu diesem beitrag haben mich an die coiffeurbesuche in meiner kindheit erinnert. als kind musste ich meine haare immer ziemlich kurz tragen, meine mutter begründete das damals damit, dass kinder, die ihre haare kurz tragen würden, später dickes dichtes haar hätten. auch wenn mein haar heute tatsächlich dick und dicht ist - ich glaube noch immer, dass sie ganz einfach keine lust hatte, zwei kleinen mädchen jeden morgen die langen haare durchzukämmen und fünf mal am tag zöpfe neu zu flechten.

kurze braune haare war nun wirklich nicht, was ich als kleines mädchen tragen wollte. erst recht nicht, nachdem eine ballettlehrerin meinen traum von ballettänzerin zunichte machte, indem sie mich, als ich meine kindergartenfreundin zu einer probestunde begleitete, für einen jungen hielt («mit wem vo euch isch de bueb mitcho?»). von da an war klar: ich wollte lange, blonde haare haben, und zwar bitte sofort.

die folgenden zwei, drei coiffeurbesuche (und die gab es regelmässig, schliesslich mussten die haare kurz bleiben) liefen immer nach demselben schema ab: meine mutter fuhr mich zur coiffeuse und dann direkt weiter zum einkaufen. im salon setzte ich mich auf einen stuhl vor einen spiegel, fragte die coiffeuse nach dem frisurenbuch, suchte mir ein bild mit einer wunderschönen frau mit langen, blonden haaren heraus und zeigte darauf. die coiffeuse nickte ernsthaft, versicherte mir, dass ich mit genau der frisur ihren laden verlassen würde, und fing an zu schneiden.

während sie schnitt, beobachtete ich meine wandlung im spiegel, begriff irgendwann, dass nicht das geschah, was ich mir erhofft hatte, getraute mich aber mit meinen 6 jahren, so ganz allein im salon, nicht zu reklamieren. dafür heulte ich später auf dem heimweg meiner mutter die ohren voll und verweigerte den coiffeurbesuch kurz darauf komplett.

meine mutter war die angelegenheit dann wohl auch leid, ich liess mir die haare wachsen, nur um sie, kaum hatten sie meine wunschlänge erreicht, wieder abzuschneiden, weil sie mich draussen beim herumtoben und spielen störten.

zirka 20 jahre später bin ich dann für einige jahre doch noch erblondet, und das erst noch langhaarig. und als ich vor gut einem jahr wieder zu meiner ursprünglichen farbe wechselte, hörte ich tagelang kommentare wie: «blond stand dir ehrlich gesagt nie so gut, schön bist du wieder braunhaarig.»

fehlgeleitetes gepäck endet meist auf einem gepäckkarussell an einem falschen flughafen... 98% aller fehlgeleiteten gepäckstücke werden gefunden. dank ausgeklügelter automation ist die unabwendbare verlustrate sehr klein. in der statistik des amerikanischen transport departements (DOT) vom april 2000 sind in der kategorie «ausländische fluggesellschaften» nur 57 vorfälle über beschwerden und/oder forderungen wegen verlust, beschädigung oder verzögerter auslieferung von gepäck verzeichnet. dies ist weniger als 0.000039% aller transportierten gepäckstücke.

die chance, dass ihr fehlgeleitetes gepäck gefunden wird, ist sehr hoch.

vielen dank. nur, wann? da ich mich meiner umwelt nicht tagelang ohne zahn- und haarbürste, deodorant und ähnlichem zumuten kann, habe ich heute bereits eine grössere summe für die neubeschaffung all diese kleinigkeiten ausgegeben. auch wüsste ich wenigstens gerne, ob sich mein gepäck denn inzwischen in sydney, moskau oder gar peking befindet, vielleicht schon auf dem rückflug direkt nach zürich, oder ganz einfach immer noch irgendwo in einer dunklen ecke des düsseldorfer flughafens steht. und ich wüsste auch gerne, wie lange es dauert, bis der hering in der plastikverpackung explodiert und sich mitsamt sahne, apfel- und zwiebelstücken über den restlichen inhalt meiner reisetasche ergiesst. über die zwei ausgeliehenen bücher, beispielsweise, eines davon natürlich eine gebundene ausgabe. oder über meine lieblingsjeans und die schöne unterwäsche.

eines aber weiss ich schon jetzt: dieses jahr scheint sich versicherungstechnisch zu lohnen.

vor 2 stunden sass ich im flugzeug nach zürich und schrieb in gedanken an einem blogbeitrag über das phänomen tomatensaft, darüber, dass all die passagiere, die auf flügen regelmässig tomatensaft konsumieren, sich zuhause wohl nie einen tomatensaft mit pfeffer und salz mixen, und auch in einer bar nie einen bestellen. ich schrieb darüber, dass in wichtigen zeitungen wichtige artikel mit dem wort «wenn» anfangen. so gesehen bei den zwei geschäftsleuten die schräg vor mir sassen und in der nzz bzw. der sonntagsausgabe der faz lasen. leider trank nur einer der beiden tomatensaft, sonst wäre das bild perfekt gewesen. ich wollte auch über den angestellten des starbucks am flughafen zürich schreiben, der mich freitagabends enorm faszinierte, weil er die drei businesstypen die vor mir anstanden alle persönlich begrüsste, und das in verschiedenen sprachen. «hi bob, how was skiing in austria?» und «guten abend, hatten sie ein schönes weihnachtsfest? wie gefiel ihrer tochter das geschenk?»

dann landete ich vor gut einer stunde in zürich, beschloss, mir ein taxi nach hause zu leisten, und wartete auf mein gepäck, das nicht ankam. die crew beobachtete mich mitleidig und der pilot höchstpersönlich schickte mich zum lost&found-büro. dort machte ich die nötigen angaben, und dank moderner technik kann ich jetzt übrigens auch über internet prüfen, ob irgendwer irgendwo meine schwarze reisetasche gefunden hat.

es wird zeit, wieder einmal ein horoskop zu lesen. wenn es recht hat, steht darin etwas über eine pechsträhne, die hoffentlich bald zu ende ist. im lotto habe ich samstags nämlich auch nicht gewonnen.

manchmal habe ich das gefühl, dass ich ihn gerade jetzt getroffen habe, weil ich ansonsten in diesen wochen ziemlich viel negatives erlebe. nicht als trostpflaster, sondern als ablenkung. und meistens funktioniert die ja auch ganz gut. nur heute beispielsweise nicht.

als kind fand ich es eigentlich ganz nett, ab und zu krank zu sein. was wohl daran lag, dass ich in der zeit richtig schön bemuttert wurde, und unmengen von bücher verschlungen habe. bemuttert werde ich schon lange nicht mehr, wobei ich zugeben muss, dass ich, wenn es mir richtig mies ging, in den letzten jahren einige male bei meinen eltern anrief und mit weinerlicher stimme fragte, ob mich jemand holen kommen würde, ich sei krank, und zwar sehr. dann war da jemand, der mir in meinem ehemaligen kinderzimmer eine thermoskanne tee auf den nachttisch stellte, zwischendurch kleine mahlzeiten servierte, ab und zu das zimmer lüftete, nach durchschwitzten nächten das bett neu bezog, in der apotheke medikamente besorgte und mich zum arzt fuhr.

natürlich habe ich, seitdem ich zuhause ausgezogen bin, meistens menschen um mich herum gehabt, die sich abends, nach ihrer arbeit, um mich kümmerten. tagsüber aber jammere und leide ich ganz alleine vor mich hin. lesen fällt mir seit ein paar jahren bei fieber schwer, überhaupt scheine ich mich nur mit trash-tv-sendungen beschäftigen zu können. seit samstagabend habe ich jetzt «dsds», «ich bin ein star holt mich hier raus», «explosiv weekend», «music star» und «punkt 12» konsumiert. für talk- und gerichtshows bin ich mir dann aber doch zu schade. ganz so schlimm steht es also nicht um mich. immerhin habe ich heute die thermoskanne auch schon dreimal mit tee gefüllt und leergetrunken. ganz allein.

nicht dass ich das bedürfnis habe berühmt zu sein, aber wenn, dann wäre ich hoffentlich ein weltstar. wer weiss, was für peinlichkeiten ich sonst über mich ergehen lassen würde.