briefpost
wer sich an einem normalen werktag zwischen 17h und 19h in die sihlpost hinter dem hauptbahnhof wagt, ist entweder mutig, verzweifelt, oder weiss ganz einfach nicht, auf was er sich da eingelassen hat. zu dieser zeit warten gern über 100 personen darauf, an einem der fünf, sechs offenen postschaltern bedient zu werden. und sie warten lange.
wer die poststelle betritt, zieht beim eingang eine nummer und schaut als nächstes zu dem grossen display hoch, das anzeigt, welche nummern gerade an den schaltern bedient werden. je nach erziehung, charakter oder verfassung wird dann erstmal geseufzt oder geflucht, manche werfen den zettel mit der nummer darauf aber auch gleich in den nächsten papierkorb und verlassen das gebäude. (mein tipp: zettel nicht wegwerfen! je nach differenz zwischen aktuell aufgerufener und gezogener nummer lässt sich in der zwischenzeit der wocheneinkauf oder ein ausgedehntes shopping erledigen).
als meine kollegin kurz nach 18h die sihlpost betrat, hatte sie einen wichtigen brief per einschreiben abzugeben. sie zog ihre nummer, irgendwas über 250, sah zum display hoch, bedient wurden nummern um 180. sie begab sich zum wartebereich und erkannte dort einen bekannten, auf einem der wenigen zur verfügung stehenden stühle sitzend. nach einer kurzen begrüssung erfuhr sie, dass er schon ewig warte, seine nummer aber in kürze aufgerufen werde. aus unerklärlichen gründen war er auf ihre bitte hin allerdings nicht bereit, ihren brief am schalter für sie abzugeben. kaum gesagt, erschien auch schon seine nummer auf dem display, er stand auf und verschwand aus dem wartebereich.
leicht verwirrt setzte sich meine kollegin auf den soeben frei gewordenen stuhl und holte ein buch aus der handtasche, als der mann, der neben ihr sass, sie ansprach: «ich schenke dir diese nummer» er streckte ihr einen zettel mit der nummer 207 hin. «ja, und was ist mit dir?» «ich habe zwei nummern gezogen» grinste er. ihre verwirrung wuchs. «ähm.. in dem fall, vielen dank.» der mann unterhielt sich weiter mit ihr, und sie, sich des dankes verpflichtet, mit ihm, war dann aber doch ganz froh, als nach einigen minuten erst seine und dann ihre nummer aufgerufen wurde und sie sich von ihm verabschieden konnte, ohne dass er sie nach ihrer telefonnummer gefragt hatte.
am schalter angekommen, legte sie der postbeamtin den brief und das geld hin und diese schaute sie stirnrunzelnd an und fragte: «sie sind doch erst vor wenigen minuten hereingekommen (hier muss gesagt werden, dass meine kollegin durch ihre haarfarbe auffällt), wie können sie jetzt schon an der reihe sein?»
«ich bekam die nummer von jemandem geschenkt.»
«geschenkt oder haben sie dafür bezahlt?»
«bezahlt? nein, geschenkt. der typ hatte zwei nummern gezogen.»
«ah, eine neue masche. wissen sie, es gibt ja auch leute, die nummern am eingang verkaufen, und wir müssen das natürlich unterbinden.»
meiner kollegin wurde das jetzt definitiv alles zuviel, sie wollte einfach nur noch nach hause, und steuerte nach erledigter sache direkt auf einen der ausgänge zu. dort stand ein junger mann, der soeben eine nummer gezogen hatte und angesichts der langen wartezeit laut aufstöhnte. sie streckte ihm ihren ersten zettel hin und sagte: «hier, ein geschenk von mir» und liess ihn verdutzt da stehen.
wer die poststelle betritt, zieht beim eingang eine nummer und schaut als nächstes zu dem grossen display hoch, das anzeigt, welche nummern gerade an den schaltern bedient werden. je nach erziehung, charakter oder verfassung wird dann erstmal geseufzt oder geflucht, manche werfen den zettel mit der nummer darauf aber auch gleich in den nächsten papierkorb und verlassen das gebäude. (mein tipp: zettel nicht wegwerfen! je nach differenz zwischen aktuell aufgerufener und gezogener nummer lässt sich in der zwischenzeit der wocheneinkauf oder ein ausgedehntes shopping erledigen).
als meine kollegin kurz nach 18h die sihlpost betrat, hatte sie einen wichtigen brief per einschreiben abzugeben. sie zog ihre nummer, irgendwas über 250, sah zum display hoch, bedient wurden nummern um 180. sie begab sich zum wartebereich und erkannte dort einen bekannten, auf einem der wenigen zur verfügung stehenden stühle sitzend. nach einer kurzen begrüssung erfuhr sie, dass er schon ewig warte, seine nummer aber in kürze aufgerufen werde. aus unerklärlichen gründen war er auf ihre bitte hin allerdings nicht bereit, ihren brief am schalter für sie abzugeben. kaum gesagt, erschien auch schon seine nummer auf dem display, er stand auf und verschwand aus dem wartebereich.
leicht verwirrt setzte sich meine kollegin auf den soeben frei gewordenen stuhl und holte ein buch aus der handtasche, als der mann, der neben ihr sass, sie ansprach: «ich schenke dir diese nummer» er streckte ihr einen zettel mit der nummer 207 hin. «ja, und was ist mit dir?» «ich habe zwei nummern gezogen» grinste er. ihre verwirrung wuchs. «ähm.. in dem fall, vielen dank.» der mann unterhielt sich weiter mit ihr, und sie, sich des dankes verpflichtet, mit ihm, war dann aber doch ganz froh, als nach einigen minuten erst seine und dann ihre nummer aufgerufen wurde und sie sich von ihm verabschieden konnte, ohne dass er sie nach ihrer telefonnummer gefragt hatte.
am schalter angekommen, legte sie der postbeamtin den brief und das geld hin und diese schaute sie stirnrunzelnd an und fragte: «sie sind doch erst vor wenigen minuten hereingekommen (hier muss gesagt werden, dass meine kollegin durch ihre haarfarbe auffällt), wie können sie jetzt schon an der reihe sein?»
«ich bekam die nummer von jemandem geschenkt.»
«geschenkt oder haben sie dafür bezahlt?»
«bezahlt? nein, geschenkt. der typ hatte zwei nummern gezogen.»
«ah, eine neue masche. wissen sie, es gibt ja auch leute, die nummern am eingang verkaufen, und wir müssen das natürlich unterbinden.»
meiner kollegin wurde das jetzt definitiv alles zuviel, sie wollte einfach nur noch nach hause, und steuerte nach erledigter sache direkt auf einen der ausgänge zu. dort stand ein junger mann, der soeben eine nummer gezogen hatte und angesichts der langen wartezeit laut aufstöhnte. sie streckte ihm ihren ersten zettel hin und sagte: «hier, ein geschenk von mir» und liess ihn verdutzt da stehen.
brigitte - 27. Mär, 14:41
solche geschichten
hat deine kollegin eine idee, warum ihr bekannter ihren brief nicht mitnehmen wollte ??
nein
Oh ja miss,
Nummern bei der Post - wo gibt's denn so was.