im mai
schrieb ich:
es ist mai, und doch vermehren sich die singles in meinem bekanntenkreis fast täglich. sie melden sich bei mir per email oder sms, denn ich bin ja leidesgenossin. ich könnte meine wochenenden zur zeit dreifach verplanen. wir treffen uns irgendwo in einer bar, bestellen uns einige drinks, und sie fangen an zu erzählen. davon, dass sie ihr herz einfrieren möchten, von falschem stolz, dass frauen (oder männer) heutzutage sowieso nicht mehr wüssten, was sie eigentlich wollen. dass es weh tut. ich höre ihnen zu, erinnere mich wieder, wie es mir vor einem halben jahr ging, wie es mir schon so oft ging, und weiss, wie es mir jetzt geht. und ich überlege mir, ob ich mir all das wirklich einmal mehr antun möchte, irgendwann in zukunft.
und obwohl es jetzt jemanden betrifft, der mir nahe steht, so nahe wie kaum jemand, und es mein herz mehr als sonst berührt, möchte ich es nicht einfrieren lassen. das macht mich froh. denn vielleicht bietet uns das leben ja doch mehr als eine
endlosschlaufe.
brigitte - 27. Sep, 14:06
ich weiss erst seit wenigen jahren, dass mit den
boys of summer baseballspieler gemeint sind. jahrelang dachte ich, der song erzähle aus einem ferienort, und der songwriter warte darauf, dass die sommertouristen zurück nach hause fahren und seine grosse liebe sich seiner besinnen würde. hätte ich mir die lyrics genauer angehört, wäre mir aufgefallen, dass im song bereits herbst ist.
und weil der sommer vorbei ist, erinnerte ich mich an einen
alten blogbeitrag aus april, und ich möchte einfach mal bescheiden und dezent auf den ersten satz darin aufmerksam machen. weibliche intuition, gepaar mit altem zürcher brauchtum.
brigitte - 25. Sep, 23:16
in meiner frühen kindheit war «moon river» mein absoluter lieblingssong. grosse auswahl hatte ich nicht, ich besass noch keine eigenen musikkassetten und die schallplatten meiner eltern waren tabu. aber es gab einen orangefarbenen kassettenrekorder, der meine märchenkassetten abspielte. und es gab eine musikkasette, gelb beschriftet. der erste song darauf war «moon river». weiter bin ich mit hören wohl gar nie gekommen, denn ich kann mich an kein weiteres lied auf der kassette erinnern.
jahre später sah ich mir dann zum ersten
breakfast at tiffany's an. ich liebte den film auf anhieb. und die wunderbare audrey hepburn singt «moon river». ich war verzaubert und am ende des filmes einfach nur glücklich. daran habe ich mich in diesen tagen wieder erinnert, und mir soeben die dvd bestellt.
moon river, wider than a mile
i'm crossing you in style some day
oh, dream maker, you heart breaker
wherever you're goin', i'm goin' your way
two drifters, off to see the world
there's such a lot of world to see
we're after the same rainbow's end, waitin' 'round the bend
my huckleberry friend, moon river, and me
brigitte - 25. Sep, 22:13
sitzen männer beisammen, unterhalten sie sich über autos, motorräder, sport, computer, alkoholexzesse und die arbeit.
sitzen frauen beisammen, unterhalten sie sich über männer, männer, männer, mode, kosmetik, stars.
klischees. als ich heute morgen (zu der frühen stunde wie üblich unansprechbar) in der cafeteria stand und einigen gesprächen folgte, wurden sie mir allerdings im grossen ganzen bestätigt.
weitere klischees, deren wahrheitsgehalt mir heute bestätigt wurden: frauen können (oder wollen) sich nicht klar und deutlich ausdrücken. und frauen sticheln gerne.
kleines beispiel: frau a fragt frau b: «wieso schickst du dem kunden keine ausführlichen angaben?» ich hätte gefragt: «hast du keine ausführlichen angaben, die du dem kunden liefern kannst?». die erste frage greift meines erachtens frau b. an, und sie wird entsprechend reagieren.
ich höre immer wieder, dass ich ein sehr direkter mensch bin. ich sei zu direkt, hiess es auch schon, wenn es um mein privatleben ging. diese direktheit kommt mir im geschäftsleben aber oft zugute. ich probiere, klare fragen zu stellen und klare antworten zu geben, ohne das gegenüber anzugreifen oder zu verletzen. alles andere ist in meinen augen kontraproduktiv.
brigitte - 24. Sep, 14:11
- er singt laut mit beim autofahren (mit mir).
- nach dem aufwachen gleicht er einem koalabären, mag keine grossen diskussionen führen, bringt mir aber gerne eine tasse kaffee ans bett.
- er bügelt gerne (im gegensatz zu mir).
- er hat immer papiertaschentücher dabei (im gegensatz zu mir).
- sein bauch kann im sommer am see oder meer als kopfkissen benutzt werden (von mir).
so etwas wie eine kann-liste als bestandteil eines projektmanagements. mir fällt später sicher noch mehr ein.
brigitte - 23. Sep, 19:56
heute morgen brachte ein kollege selber hergestellten käse, ein bauernbrot und frischen apfelmost ins büro mit. wunderbar wars, sogar um 9h morgens. und der most erinnerte mich an die herbste in meiner kindheit. als meine schwester und ich mit unserem vater stundenlang baumnüsse sammeln gingen, und abends auf dem wohnzimmerboden sassen, nüsse knackten und dazu frischen apfelmost tranken. vorher legten wir das wohnzimmer mit zeitungspapier aus, damit wir danach nicht lange nach weggespickten nussschalen suchen mussten (nein, darauf kamen wir nicht von selber. darauf bestand unsere mutter).
meine schwester und ich sammelten auch kiloweise kastanien auf dem pausenplatz unserer schule, an den freien nachmittagen und am wochenende. damit brachten wir unsere eltern zum verzweifeln. «was wollt ihr denn mit all diesen kastanien?» «sammeln!» antworteten wir. nach wenigen tagen wurden die kastanien jeweils uninteressant, wir sind beide recht ungeschickt, und die kastanienmännchen und kastanientierchen die wir mit zahnstochern bastelten standen immer sehr schief oder kippten gleich um.
im herbst verbrachten wir auch regelmässig einige tage im tessin, die kastanien die wir da sammelten waren essbar, und wir rösteten sie abends im backofen und brachten auch immer noch eine ganze menge davon zurück nach hause. in der stadt hielt ich heute ausschau nach einem maroniverkäufer, aber es scheint noch zu früh zu sein.
die schönsten erinnerungen an den herbst sind aber die «räbeliechtliumzüge», an denen wir in der kindergarten- und primarschulzeit teilnahmen. unnötig zu sagen, dass meine mutter meine räbe schnitzen musste, da ich mir entweder in die finger schnitt oder die räbe zerstach. und ich kann mich auch gut an den einen umzug erinnern, während dem ich zum ersten mal diese typische herbstmelancholie empfand, sie aber nicht zuordnen konnte. war ich glücklich? war ich traurig? fühlte ich mich einsam oder geborgen? hatte ich angst? wollte ich alleine sein oder in gesellschaft? ein gefühl, dass mich damals sehr verwirrte. aber auch ein schönes gefühl.
brigitte - 23. Sep, 12:31
was ist denn das für ein phänomenal schlechter wochenstart? was kommt noch? und für mehr als diese 3 sätze fehlt mir leider die zeit.
brigitte - 22. Sep, 11:22