aufgewacht
in den tagen vor meiner augenoperation hatte ich mir immer wieder den moment des aufwachens aus der narkose vorgestellt. wie würde ich geweckt werden? wann würde man mir mitteilen, wie die operation verlaufen ist? in meinen schlimmsten vorstellungen musste ich stundenlang auf einen bescheid warten, würde vom pflegepersonal immer wieder auf den besuch des professors vertröstet werden.
schlussendlich wurde ich heute vor einer woche mit einem «wachen sie auf, frau x., die operation ist gut verlaufen» geweckt. drei oder vier stimmen sprachen zu mir, ich weiss nicht mehr, ob es dieselben waren, die in der viertelstunde vor der narkose probiert hatten, mich mit schlechten witzen und gutem zureden abzulenken und zu trösten. auf alle fälle waren wieder liebe menschen da, wie überhaupt immer während meinem etwa 24-stündigen aufenthalt im triemli stadtspital. ich fühlte mich jederzeit sicher und gut aufgehoben, und nach den vielen negativschlagzeilen der letzten wochen fand ich es auch sehr beruhigend, dass man dreimal rückbestätigte, zuletzt kurz vor der narkose, dass mein rechtes auge operiert werden müsse.
vom aufwachzimmer aus wurde ich in ein spitalzimmer verlegt, und auch hier versicherte mir die krankenschwester, das alles gut gegangen sei, dass der professor aber gleich noch vorbeikommen würde, sie wisse ja, dass wir patienten diese worte aus dem mund einer fachkraft hören möchten. in meinem zustand, kurz nach der narkose und vollgepumpt mit schmerzmitteln, hätte ich aber auch einem kleinen grünen männchen alles geglaubt.
das zimmer teilte ich für die eine nacht mit einer etwa fünfzigjährigen spanierin, die mit einem italiener verheiratet ist und auch in zürich lebt. obwohl erst am tag zuvor an den beinen operiert, war sie sehr fürsorglich und kümmerte sich in einem fort um mich. ich habe den verdacht, dass augenoperierte eine spezielle wirkung auf andere patienten haben.
nach dem abendessen, und nachdem mein besuch sich verabschiedet hatte, erzählte meine temperamentvolle bettnachbarin mir den neusten klatsch aus «bunte», «oggi« und «hola!», und wäre mein auffassungsvermögen zu dem zeitpunkt nicht so stark beinträchtigt gewesen, würde ich jetzt wirklich jedes kleine detail über die spanische hochzeit kennen. später schaute sie tv, «mord ist ihr hobby», und erzählte mir den fall nach, während sie neuen tee für mich bestellte. ich habe ihr dafür in der nacht ihr schnarchen verziehen.
heute, eine woche später, geht es schon viel besser, die wenigen nebenwirkungen des medikamentencocktails die eintraten sind inzwischen erfolgreich bekämpft, die welt der hörbücher und hörspiele ist glücklicherweise gross, und würden mich die handwerker im haus nicht jeden morgen pünktlich um sieben wecken, würde ich einen grossen teil des tages schlafend verbringen.
wir wissen ja: alles wird gut.
schlussendlich wurde ich heute vor einer woche mit einem «wachen sie auf, frau x., die operation ist gut verlaufen» geweckt. drei oder vier stimmen sprachen zu mir, ich weiss nicht mehr, ob es dieselben waren, die in der viertelstunde vor der narkose probiert hatten, mich mit schlechten witzen und gutem zureden abzulenken und zu trösten. auf alle fälle waren wieder liebe menschen da, wie überhaupt immer während meinem etwa 24-stündigen aufenthalt im triemli stadtspital. ich fühlte mich jederzeit sicher und gut aufgehoben, und nach den vielen negativschlagzeilen der letzten wochen fand ich es auch sehr beruhigend, dass man dreimal rückbestätigte, zuletzt kurz vor der narkose, dass mein rechtes auge operiert werden müsse.
vom aufwachzimmer aus wurde ich in ein spitalzimmer verlegt, und auch hier versicherte mir die krankenschwester, das alles gut gegangen sei, dass der professor aber gleich noch vorbeikommen würde, sie wisse ja, dass wir patienten diese worte aus dem mund einer fachkraft hören möchten. in meinem zustand, kurz nach der narkose und vollgepumpt mit schmerzmitteln, hätte ich aber auch einem kleinen grünen männchen alles geglaubt.
das zimmer teilte ich für die eine nacht mit einer etwa fünfzigjährigen spanierin, die mit einem italiener verheiratet ist und auch in zürich lebt. obwohl erst am tag zuvor an den beinen operiert, war sie sehr fürsorglich und kümmerte sich in einem fort um mich. ich habe den verdacht, dass augenoperierte eine spezielle wirkung auf andere patienten haben.
nach dem abendessen, und nachdem mein besuch sich verabschiedet hatte, erzählte meine temperamentvolle bettnachbarin mir den neusten klatsch aus «bunte», «oggi« und «hola!», und wäre mein auffassungsvermögen zu dem zeitpunkt nicht so stark beinträchtigt gewesen, würde ich jetzt wirklich jedes kleine detail über die spanische hochzeit kennen. später schaute sie tv, «mord ist ihr hobby», und erzählte mir den fall nach, während sie neuen tee für mich bestellte. ich habe ihr dafür in der nacht ihr schnarchen verziehen.
heute, eine woche später, geht es schon viel besser, die wenigen nebenwirkungen des medikamentencocktails die eintraten sind inzwischen erfolgreich bekämpft, die welt der hörbücher und hörspiele ist glücklicherweise gross, und würden mich die handwerker im haus nicht jeden morgen pünktlich um sieben wecken, würde ich einen grossen teil des tages schlafend verbringen.
wir wissen ja: alles wird gut.
brigitte - 2. Jun, 17:40