sächsilüüte
als kind habe ich das sächsilüüte immer vor dem fernseher verfolgt. ich wäre da gerne mal hin, an den umzug, und wollte den böögg live brennen sehen, aber zürich war - wenigstens für meine mutter - so weit weg. sächsilüüte am fernsehen erinnert mich auch immer an den damaligen tv-kommentator wysel gyr, den älteren herrn, von dem ich nie so recht wusste, ob er nicht vielleicht doch gysel wyr hiess, und dessen bild in einem fotoalbum meines vaters klebte. ich wäre wirklich mal gern dabeigewesen, aber wie gesagt, die grosse stadt schien sehr weit weg.
erst mitte der neunzigerjahre, als ich in zürich arbeitete, bekam ich die gelegenheit, mir dieses ereignis aus der nähe anzusehen. der umzug interessierte mich weniger, aber den böögg wollte ich brennen sehen. obwohl in der stadt zürich offiziell ein feiertag, hatte ich immer jobs, in denen ich trotzdem arbeitete, ganz einfach deshalb, weil ich mit der grossen weiten welt zu tun hatte, und die interessierte die tradition des schneemanns verbrennen, der ausserdem noch einen höchst seltsamen namen trägt (das hochdeutsche wort für böögg ist popel), herzlich wenig. und doch schaffte ich es meist, kurz vor sechs aus dem büro zu stürmen, vom hauptbahnhof mit der nächsten s-bahn zum bellevue zu fahren um mich punkt sechs uhr durch die menschenmenge zu kämpfen, um mit ihr dann die ersten kracher bis hin zum grossen knall nach der explosion des kopfes zu beklatschen.
ich mag keine menschenmengen, meide sie wann immer möglich, aber auf den grossen knall und den anschliessenden jubel freue ich mich jahr für jahr. meine vorfreude auf den sommer, auf den see, auf viele schöne augenblicke ist in diesem moment riesig. nur wenige minuten danach flüchte ich dann aber vor dem chaos in der innenstadt nach hause und gebe mir mühe, auf keinen der am boden liegenden fische zu treten, die die fischerzunft während des umzugs so gern in das publikum wirft.
erst mitte der neunzigerjahre, als ich in zürich arbeitete, bekam ich die gelegenheit, mir dieses ereignis aus der nähe anzusehen. der umzug interessierte mich weniger, aber den böögg wollte ich brennen sehen. obwohl in der stadt zürich offiziell ein feiertag, hatte ich immer jobs, in denen ich trotzdem arbeitete, ganz einfach deshalb, weil ich mit der grossen weiten welt zu tun hatte, und die interessierte die tradition des schneemanns verbrennen, der ausserdem noch einen höchst seltsamen namen trägt (das hochdeutsche wort für böögg ist popel), herzlich wenig. und doch schaffte ich es meist, kurz vor sechs aus dem büro zu stürmen, vom hauptbahnhof mit der nächsten s-bahn zum bellevue zu fahren um mich punkt sechs uhr durch die menschenmenge zu kämpfen, um mit ihr dann die ersten kracher bis hin zum grossen knall nach der explosion des kopfes zu beklatschen.
ich mag keine menschenmengen, meide sie wann immer möglich, aber auf den grossen knall und den anschliessenden jubel freue ich mich jahr für jahr. meine vorfreude auf den sommer, auf den see, auf viele schöne augenblicke ist in diesem moment riesig. nur wenige minuten danach flüchte ich dann aber vor dem chaos in der innenstadt nach hause und gebe mir mühe, auf keinen der am boden liegenden fische zu treten, die die fischerzunft während des umzugs so gern in das publikum wirft.
brigitte - 19. Apr, 23:16