wenn aber der wendepunkt, die grosse veränderung im eigenen leben, bloss eine erkenntnis ist - ist das nicht sonderbar? wenn sich absolut nichts ändert, nur dass man die dinge plötzlich mit anderen augen sieht und weniger ängstlich und weniger angespannt und deshalb insgesamt stärker ist, finden sie das nicht erstaunlich: dass einem etwas völlig unsichtbares im eigenen kopf realer vorkommt als alles, was man je vorher erlebt hat? sie sehen die dinge klarer, und gleichzeitig wissen sie, dass sie klarer sehen. und mit einem mal kommen sie darauf: das ist sie, die liebe zum leben, nichts anderes meinen die, die ernsthaft von gott sprechen. solche momente.
aus «die korrekturen» von jonathan franzen.