stadtleben
zürich bahnhofquai. ich sitze im tram und beoachte, wie ein alter, anscheinend stark alkoholisierter mann versucht, in das tram einzusteigen. mit seinem dichten weissen haar und dem langen bart sieht er ein bisschen aus wie «its' cool man» peter steiner, neben d.j. bobo und dem ricola-mann der schweizer, auf den wir im deutschsprachigen ausland auch heute noch immer wieder angesprochen werden. im tram angekommen, schwankt cool man auf eine freie bank zu und schwingt dabei eine halbvolle bierflasche durch die luft. in der bank dahinter sitzt ein grosser breiter schwarzer, so breit, dass er gleich beide sitze für sich einnimmt. seine frisur wiederum erinnert mich an den sänger von cameo. cool man probiert, sich in die bank vor cameo zu setzen, das vorhaben misslingt allerdings und er fällt direkt auf cameo. cameo bleibt die ruhe selbst. nimmt als erstes cool man die flasche aus der hand, murmelt beruhigende worte auf den alten mann ein. packt den alten mann an den schulter und platziert ihn in der sitzbank vor ihm. nachdem er sich vergewissert hat, dass der alte mann in der position nicht von der bank herunterrutschen kann, gibt er ihm die bierflasche zurück und klopft ihm noch einmal auf die schulter. cool man prostet uns allen freudig zu und ruft: «gsänder! das sind so liebi lüüt! so liebi lüüt!».
es sind genau diese beobachtungen und begegnungen, die das leben in der stadt für mich so wertvoll machen.
es sind genau diese beobachtungen und begegnungen, die das leben in der stadt für mich so wertvoll machen.
brigitte - 28. Okt, 11:08